Nachhaltigkeit als wachsender Trend: Für Verbraucher spielt Nachhaltigkeit auch im Wohnbau eine wichtige Rolle. Laut der Global Sustainability Study stuft die Mehrheit der Verbraucher Nachhaltigkeit als wichtiges Entscheidungskriterium ein. Ein Drittel ist bereit, mehr Geld dafür in die Hand zu nehmen. Was bedeuten die Ergebnisse für Unternehmen? Wir fassen zusammen und erläutern.
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit ist weiter auf dem Vormarsch – auch im Bereich Wohnbau. Bereits die branchenübergreifenden Resultate unserer Global Sustainability Study belegen den wachsenden Stellenwert von Nachhaltigkeit unter Verbrauchern.
So geben 78 Prozent der Befragten an, dass sie Nachhaltigkeit als wichtig empfinden und umweltbewusster leben möchten. 85 Prozent der Befragten nahmen innerhalb der letzten fünf Jahre kleine bis erhebliche Änderungen an ihrem Kaufverhalten zugunsten von Nachhaltigkeit vor. Es wird klar: Unter Konsumenten hat ein signifikanter Paradigmenwechsel stattgefunden. Was bislang eher die Ausnahme war, bildet künftig die Norm. Unternehmen wird daher dringend dazu angeraten, Nachhaltigkeit zu einem zentralen Bestandteil ihres Wertversprechens machen.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit gewinnen aufgrund des Klimawandels und der endlichen natürlichen Rohstoffressourcen mehr und mehr an Bedeutung. Das gilt insbesondere auch für das Baugewerbe, das stark auf diese Ressourcen angewiesen ist und großes Einspar-Potenzial besitzt. 120 Millionen Tonnen CO2 – so viel betrugen die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor im Jahr 2020 in Deutschland. Anders ausgedrückt: 16 Prozent der direkten Gesamtemissionen des Landes gehen auf das Konto des Bausektors.
In Anbetracht dessen nimmt die Global Sustainability Study den Bereich „Bau und Renovierung“ genauer in den Blick. Es zeigt sich: Die Teilauswertung geht Hand in Hand mit den branchenübergreifenden Ergebnissen und unterstreicht die Tendenz hin zu einer „grüneren“ Lebensweise.
Nachhaltigkeit und ihre Facetten: Bedeutung von Sustainability im Wohnbau
So bewerten 66 Prozent der Verbraucher Nachhaltigkeit als wichtiges bis sehr wichtiges Kriterium beim Kauf von Produkten aus der Sparte Wohnbau. Im direkten Vergleich mit anderen Kauffaktoren zählt laut Umfrage Nachhaltigkeit für jeden Dritten (32 Prozent) zu den wichtigsten Merkmalen im Kaufprozess. Das Sustainability-Kriterium liegt damit gleich hinter Preis, Langlebigkeit und Qualität – und noch deutlich vor dem Aspekt einer vertrauenswürdigen Marke.
Im Detail achten Verbraucher insbesondere auf Lebensdauer und Haltbarkeit. 30 Prozent der Befragten stufen diese als wichtig, 49 Prozent sogar als sehr wichtig ein. Doch auch weitere Nachhaltigkeitsfacetten sind ausschlaggebend: Fortgeführt wird die Reihe von Recycelbarkeit (insgesamt 69 Prozent), verwendeten Rohstoffen (insgesamt 68 Prozent), dem Grad an Emissionen (insgesamt 66 Prozent) und Verpackungsmaterial (insgesamt 66 Prozent), gefolgt von Klimakompensation (insgesamt 62 Prozent) und Herkunft des Produkts (insgesamt 60 Prozent).
Dabei fällt auf, dass nur relativ kleine Abstände zwischen den einzelnen Werten bestehen. Das lässt darauf schließen, dass Verbraucher sich der vielen Teilaspekte von Nachhaltigkeit bewusst sind und daher einen relativ umfassenden Nachhaltigkeitsgedanken verfolgen.
Kauf nachhaltiger Produkte: Einflussfaktoren und Zahlungsbereitschaft
Wie relevant Nachhaltigkeit tatsächlich ist, zeigt sich auch darin, wie stark Konsumenten entsprechende Zertifizierungen bewerten. So empfinden 88 Prozent derartige Umweltsiegel beim Kauf von Produkten für Bau und Renovierung wichtig oder sogar sehr wichtig.
Auch tiefer in die Tasche zu greifen, kommt für Verbraucher infrage. Im Durchschnitt würden 33 Prozent der Befragten mehr Geld für nachhaltige Lösungen im Bausektor zahlen. Die Höhe des Aufpreises bewegt sich dabei zwischen 14 und 33 Prozent und steht in Abhängigkeit zur befragten Generation. Insbesondere die Jahrgänge ab 1980 zeigen sich hier als zahlungsfreudig, während sich Baby Boomer und Generation X im Vergleich zurückhaltender äußerten.
Bei der Auswahl und dem Kauf umweltfreundlicher Produkte aus dem Bausektor verlassen sich Verbraucher in erster Linie auf eigene Online-Recherchen. Mit je 43 Prozent erwarten sie aber auch von Bauunternehmen und Handwerkern hinsichtlich Nachhaltigkeit beraten zu werden.
Nachhaltigkeit in Unternehmen: Ein Blick in die Zukunft und Handlungsempfehlungen
Was bedeuten die Umfrageergebnisse für Ihr Unternehmen?
Verbraucher legen Wert auf nachhaltige Lösungen. Die Tatsache, dass jetzt schon jeder Dritte zu Mehrzahlungen bereit ist, gibt Raum für Investitionen und Wachstum. 43 Prozent der Generation Z und 38 Prozent der Millennials sind gewillt, mehr Geld für nachhaltige Lösungen auszugeben.
Nehmen Sie die Ergebnisse zum Anlass, Ihren Marktangang und die Gestaltung der Customer Journey zu prüfen. Die Digitalisierung von Marketing und Kundenansprache ermöglicht Ihnen den direkten Endkundenzugang.
Richten Sie Ihr Sortiment und Ihre Prozesse auf Nachhaltigkeit aus und geben Sie Verbrauchern so die Möglichkeit, bewusster zu entscheiden. Beginnen Sie jetzt, denn die Bereitschaft für eine nachhaltigere Lebensweise ist bereits vorhanden – und die Tendenz steigt.
Mittelfristig werden nachhaltige Produkte für Verbraucher zum Standard und Sustainability wird einer der wichtigsten Werttreiber.
Fazit: In Nachhaltigkeit zu investieren lohnt sich!
Investitionen in nachhaltige Prozesse und Produkte lohnen sich für Unternehmen, da Anforderungen und Zahlungsbereitschaft für Nachhaltigkeit steigen. Richten Sie Ihre Prozesse, den Marktangang und Ihr Sortiment so zeitnah wie möglich auf Nachhaltigkeit und eine damit verbundene zielgerichtete (digitale) Kundenansprache aus, um Wachstum und Ertrag zu sichern.