Das Schicksal eines Unternehmens - im Guten wie im Schlechten - ist oft mit der Entwicklung der Gesamtwirtschaft verbunden. Das kann dazu führen, dass Unternehmen in volatilen Zeiten vom Kurs abkommen. Aber auch in schwierigen Zeiten ist es möglich, verantwortungsvoll zu wachsen.
Unternehmen, die seit vielen Jahren bestehen, befinden sich derzeit in ungewohnten Zeiten. Externe Ereignisse, Inflation, reduzierte Geschäftsprognosen und Personalabbau sind allgegenwärtig und bestimmen den Alltag eines jeden Unternehmens. Unsicherheit ist nicht neu, sondern zur Normalität geworden. Noch nie schien es schwieriger, ein Unternehmen erfolgreich zu führen.
Doch trotz der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten sind viele Unternehmen noch immer nicht auf schwierige Marktsituationen und unerwartete Veränderungen vorbereitet. So haben laut der Simon-Kucher B2B Commercial Trends Study 2023 rund 50% der Unternehmen keinen Notfallplan für eine Rezession.
Unternehmen können Volatilität und Rezession aber auch als Wachstumschance nutzen. Dabei ist es wichtig zu wissen, wie ein nachhaltiges Wachstum angestrebt werden kann, das trotz externer Einflüsse Bestand hat. Verantwortungsvolles Wachstum festigt die Marktposition, sichert höhere Prämien und stärkt die Resilienz eines Unternehmens.
Richtig auf den Markt reagieren
Aber ist jetzt wirklich die beste Zeit für Wachstum? Angesichts von Inflation, Fachkräftemangel und steigenden Kosten ist die Versuchung groß, Wachstumsinvestitionen zurückzustellen und sich stattdessen auf unmittelbare Kostensenkungen zu konzentrieren. Das ist jedoch alles andere als nachhaltig.
In volatilen Zeiten sollten sich Unternehmen daher darauf konzentrieren, was sie wettbewerbsfähig macht und wie sie echten Mehrwert schaffen können. Denn: Der Aufschwung kommt nicht durch Sparen, sondern durch Innovation. Wer nur kürzt, ohne zu investieren, wird schnell scheitern.
Mit der richtigen Vorbereitung kann man den Zeiten auch entgegenwirken. Gelingt es Unternehmen, schnell auf Marktveränderungen und externe Einflüsse in Form von Innovationen zu reagieren, können diese Innovationen im nächsten Schritt monetarisiert werden.
Mit dem Wandel Schritt halten
Um Volatilität strategisch zu managen, sind zwei Faktoren entscheidend: Zum einen der Invest in Innovationen und zum anderen die Nähe zum Kunden. Unternehmen glauben gerne, dass sie ihre Kunden und deren Bedürfnisse verstehen, diese können sich jedoch schnell ändern. Und auch die Kunden, die sich für ein anderes Produkt entschieden haben, sind Gold wert. Denn sie können genau sagen, warum sie sich gegen das eine und für das andere Produkt entschieden haben.
Unternehmen sollten daher immer ein Ohr am Markt haben. Konzepte und Strategien lassen sich gut im stillen Kämmerlein austüfteln, aber wenn Unternehmen nicht hören, was der Markt wirklich will, ist jede Strategie letztlich zum Scheitern verurteilt. Daher sollten diese Daten zusammen mit Leistungsdaten ausgewertet und in Innovationen umgesetzt werden.
Volatile Märkte erfordern aber auch ein hohes Maß an Fokussierung und Konzentration. Zu viele Veränderungsinitiativen bergen Risiken. Besser ist es daher, sich auf drei bis vier Bereiche zu konzentrieren, um das Unternehmen neu auszurichten.
Neben der Produktinnovation sollten Unternehmen auch den Lieferprozess ihrer Produkte im Auge behalten. Wiederkehrende Ertragsmodelle und Daten über verkaufte Produkte sollten analysiert und weiterverwendet werden. So können beispielsweise Kundendaten genutzt werden, um Produkte zu personalisieren.
Ein Blick über den Tellerrand kann zudem immer hilfreich sein, um zu sehen, wie andere Unternehmen Rezessionen gemeistert haben. Meist zeigt sich dann, dass diese nicht den grundlegend Invest gekürzt, sondern an richtiger Stelle investiert haben.
