Die gesamte Wirtschaft wie auch die Unternehmen der Elektronikbranche sind durch die andauernde Corona-Krise hart getroffen. Die Folgen stellen Manager von Elektronikunternehmen etwa durch unangemessene Preiszugeständnisse, Mengenverluste und Zielverfehlungen vor große Herausforderungen. Wir zeigen Ihnen, welche vier Themen Sie als erstes angehen sollten, um Ihr Unternehmen nachhaltig zu stärken und für die Zukunft gerüstet zu sein. In Teil 1 dreht sich alles um Wachstumsstrategien und Datenmonetarisierung; Teil 2 beschäftigt sich mit der Optimierung von Vertrieb und Pricing.
Die Corona-Krise beschleunigt und verstärkt Trends, die auch schon vor der Pandemie relevant waren. Neue technologische Möglichkeiten der Digitalisierung führen zu Nachfrageverschiebungen, eröffnen Märkte und Ökosysteme, verändern Anforderungen auf Kundenseite und verbessern Möglichkeiten zur Entscheidungsfindung an der Schnittstelle zum Kunden. Insbesondere die Elektronikbranche kann durch diese Veränderungen profitieren.
Ein Blick in die strategische Ausrichtung, zukünftigen Umsatz-/Ertragssäulen sowie vertriebliche Aufstellung und Pricing lohnt sich, um lang-, mittel- und kurzfristige Kursanpassungen vorzunehmen. Das Ziel? Raus aus der gegenwärtigen Krise und nachhaltigen Erfolg für die Zukunft vorbereiten. Basierend auf unserer Branchenerfahrung haben wir vier Kernaufgaben für CEOs und Manager von Elektronikunternehmen definiert, anhand derer Sie Ihr Unternehmen zukunftssicher machen sowie Umsätze und Gewinne erhöhen:
1. Wachstumsstrategie 2025/2030 definieren – den richtigen Kurs für die Zukunft setzen
Immer häufiger sind Unternehmen mit Nachfrageverschiebungen aufgrund des raschen Technologiewandels konfrontiert. Zum Teil haben diese Nachfrageverschiebungen einen eher stetigen Verlauf im Sinne einer langsamen mehrjährigen Ablösung von etablierten Technologien durch neue Entwicklungen. Andere haben dagegen einen disruptiven Charakter (z. B. E-Mobilität, die Energiewende, Nachhaltigkeit/Neo-Ökologie, …). In beiden Fällen gibt es für Elektronikunternehmen Handlungsbedarf.
Um solche Nachfrageverschiebungen in Wachstum umzuwandeln, muss eine Analyse anhand eines strukturierten Suchrasters erfolgen. Manager müssen mögliche Wachstumsfelder hinsichtlich ihrer Attraktivität (bspw. Marktgröße, Marktwachstum, Marktprofitabilität, Risiken) sowie dem strategischen Fit zum Unternehmen (etwa wie weit entfernt ein Wachstumsfeld von der aktuellen „Unternehmens-DNA“ liegen darf) bewerten. Daraus ergibt sich eine Liste der vielversprechendsten Wachstumspfade für die nächsten Jahre. Diese arbeitet das Unternehmen dann im nächsten Schritt im Detail aus und definiert einen konkreten Meilensteinplan.
Vorgehen der strategischen Bewertung von möglichen Wachstumspfaden
Folgende Fragestellungen sind bei der Definition der Wachstumsstrategie 2025/2030 von hoher Bedeutung:
2. Daten richtig monetarisieren – neue Umsatz- und Ertragssäulen erschließen
Die Digitalisierung hat zwar die Wirtschaft erreicht (etwa mit Smart Buildings, autonomem Fahren, Robotics/New Work, 5G-Konnektivität, New Mobility), allerdings erschließen sich viele Elektronikunternehmen die daraus entstehenden Umsatz- und Ertragspotenziale nur zurückhaltend. Wie bereits heute sichtbar ist, findet die eigentliche digitale Revolution nicht in der Produktion, sondern in den veränderten Geschäftsmodellen der Elektronikunternehmen statt. Von besonderer Bedeutung sind dabei sich ergebende neue Modelle, wie zum Beispiel digitale Mehrwertdienstleistungen in Apps oder Tools.
Zum Teil werden diese zusätzlichen Services auch von neuen Marktteilnehmern außerhalb des etablierten Wettbewerbsumfelds auf digitalen Plattformen angeboten. Mit ihren datenbasierten Angeboten schieben sie sich zwischen Hersteller und Kunde, brechen damit die eingespielten Beziehungen auf und fordern die etablierten Elektronikunternehmen ernsthaft heraus.
Elektronikunternehmen sollten daher keine Zeit verlieren. Es gilt, das Feld nicht dem Wettbewerb zu überlassen und die neuen Möglichkeiten als zukünftige Umsatz- und Ertragssäulen zu verstehen. Bei der datenbasierten Erweiterung des Geschäftsmodells sollte dabei stets der Kunde im Fokus stehen. Dieser konsequente Ansatz verhindert, dass Sie neue Geschäftsmodelle oder Erweiterungen am Markt vorbei entwickeln.
Digitale Portfolio-Erweiterung zur Erschließung zukünftiger Umsatz- und Ertragssäulen
Folgende Fragestellungen spielen bei der Monetarisierungsstrategie von Daten eine wichtige Rolle:
Lesen Sie im 2. Teil weiter, wie Sie sich mit einer neu ausgerichteten Vertriebsorganisation und „Next Level Pricing“ effizienter und marktorientierter aufstellen.